Warum Storytelling im Businessumfeld immer wichtiger wird

Von Amélie Förster, veröffentlicht am 18. September 2018

Das Thema Storytelling wird auch im Businessumfeld immer wichtiger.  Geschichten zu Produkten, Services und Unternehmen schaffen eine stärkere emotionale Bindung und tragen zur Glaubwürdigkeit und Authentizität des Unternehmens bei. Woran man aber gutes Storytelling erkennt, erklärt Gaby Grubert: „Eine gute Story ist unterhaltsam, spannend und glaubwürdig. Ihr liegt ein klar definiertes Ziel zugrunde und eine gute Idee.“ Gaby Grubert leitet die Audioproduktion bei der ams – Radio und Media Solutions und verantwortet unter anderem für die Erstellung von Radiowerbespots und Corporate Sounds. Für Gaby Grubert ist eine Geschichte immer nachvollziehbar und wird von einem Kunden, Mitarbeiter oder Außenstehenden rund um ein Produkt erzählt. Meist beginnt die „Story“ mit einem Konflikt des Protagonisten, dem Weg zur Lösung und der Lösung selbst. Je realistischer die Geschichte sei, so Gaby Grubert, desto miterlebbarer sei sie auch für den Zuhörer. Für ihn kann die Lösung in der Geschichte dann zur eigenen Lösung in seiner realen Welt werden. Damit Storytelling wirkungsvoll ist, sollten vorher - so Gaby Grubert - wichtige Fragen beantwortet sein.

Checkliste für eine gute Story:

  • Was will ich mit einer Geschichte erreichen? (Ziel definieren)
  • Wem erzähle ich die Geschichte? (Zielgruppe)
  • Art der Geschichte (über ein Produkt, Unternehmen, Marke)
  • Wer erzählt die Geschichte? (Kunde, Mitarbeiter, Außenstehender)
  • Handlung (Anfang, Höhepunkt, Schluss bzw. Problem, Lösungsweg, Lösung)
  • Für welche Medien wird die Story produziert? (Radio, Blog, Facebook, Instagram etc.)

Neben Radiowerbespots findet ein anderes Format in den vergangenen Monaten immer mehr Aufmerksamkeit der Marketer: Der Podcast. „Es ist wieder Raum und Zeit für gute Geschichten da. Und Podcasts sind immer auch Storytelling“, sagt Matthias Milberg, Projektleiter der Podcastfabrik. Die Podcastfabrik produziert individuelle Audio-Podcasts für Unternehmen.  „Podcasts werden gezielt ausgewählt und eingeschaltet. Der Konsument ist an der Geschichte interessiert wie an einem Buch. Die Aufmerksamkeit und Verweildauer ist wesentlich höher als bei Onlinevideos oder anderen Audioformaten“, so Matthias Milberg. Somit bieten Podcasts die Möglichkeit, Geschichten viel ausführlicher zu erzählen und tiefer in ein Thema einzutauchen. Für Matthias Milberg gibt es neben den von Gaby Grubert genannten Punkten noch einen weiteren Faktor, der gutes Storytelling ausmacht: „Man erkennt gutes Storytelling daran, dass Menschen authentische Geschichten erzählen.“ Um es dem Zuhörer einfach zu machen, dem Sprecher zu folgen, sei eine gute Stimme hilfreich, die gute Geschichte stehe aber immer im Vordergrund, so Matthias Milberg. Laut einer aktuellen Bitkom-Studie hört inzwischen jeder fünfte Deutsche regelmäßig Podcasts. Die Podcastbranche boomt. Der Grund: Heute können Podcasts ganz einfach per App über das Smartphone angehört werden.

Auch im "Eventbereich" spielt Storytelling eine Rolle

Außer in Audioprodukten kommt „Storytelling“ auch andernorts zum Einsatz. So zum Beispiel im Bereich der Eventplanung. „Insbesondere im emotionalen Eventbereich dient Storytelling besonders dazu die Ziele und Wünsche des Kunden zu vermitteln, die er mit der Veranstaltung verfolgt.“, sagt Daniela Köller, Eventleitung bei ams - Radio und Media Solutions. „Das Unternehmen und seine Mitarbeiter feiern, den Erfolg der vergangenen Jahre genießen, „Danke-Sagen“ an Mitarbeiter und Kunden, positiv auf die Zukunft einstimmen, ein neues Gebäude einweihen oder Produkt präsentieren – es gibt viele Gründe ein Event zu planen und mit diesem auch eine Geschichte zu erzählen“, sagt Daniela Köller weiter. Ganz klassisch werde das Storytelling bei Jubiläen genutzt – und zwar dann, wenn die Firmengeschichte erzählt wird, um die Gäste auf eine Reise durch die vielen Ereignisse des Unternehmens mitzunehmen. Anlässlich des Firmenjubiläums eines Kunden wurde eine ganz besondere Form des Storytellings gewählt, um die Unternehmensgeschichte zu erzählen: Cartoons! „Von einem Künstler haben wir von der Geschäftsführung des Unternehmens ausgewählte Ereignisse der Firmengeschichte erstellen lassen. Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung wurden diese dann in einem unterhaltsamen Talkformat zwischen Geschäftsführung und Moderator präsentiert“, sagt Daniela Köller. Die Darstellung des Cartoons auf der Leinwand und Monitoren wurde so untermalt von Anekdoten und unterhaltsamen Aspekten der Firmengeschichte. Durch die lockere und authentische Präsentation der Geschäftsführung des Unternehmens und den unterhaltsamen Dialog sind Daten und Fakten emotional und nahbar vermittelt worden und ermöglichten den Gästen einen guten Einblick in das Unternehmen, seine Mitarbeiter und die jeweilige Geschichte. An diesem Beispiel zeigt sich, dass beim Storytelling insbesondere die Menschen hinter den Geschichten sowie die Art der Präsentation entscheidend dafür sind, ob das Storytelling gut und erfolgreich ist und die Gäste begeistert.

Auch im Bereich Video spielen Storytelling und Emotionalität eine große Rolle. In unserem Whitepaper „Neue Wege im Recruiting“, das erst vor ein paar Wochen auf unserem Blog erschienen ist, haben Alexandra Gedler und Frank Teerporten von Videograph im Interview zusammengefasst, welche Funktion das Storytelling im Personalmarketing, im speziellen im Bereich Recruitingvideos hat.

Die Frage, wer Storytelling letztendlich nutzen sollte, und warum, erklärt Gaby Grubert so: „Storytelling nutzt gute Geschichten, Botschaften überzeugend und spannend zu vermitteln. Die Reputation eines Unternehmens kann gestärkt und das Image von Marken gesteigert werden.“ So könne unter anderem der Abverkauf von Produkten gesteigert werden. Dies ist branchenunabhängig. Für Gaby Grubert ist Storytelling ein starkes Markeninstrument für Produkte, Unternehmen und Marken.

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Amélie Förster

hat bei verschiedenen Online-Medien gearbeitet und ist ausgebildete Online-Redakteurin. Seit Juli 2018 ist sie bei ams – Radio und MediaSolutions als Online-Redakteurin tätig und betreut das Projekt „Marketing in Westfalen“. Sie ist seit 1998 online, interessiert sich für Social Media, Blogs, Streaming und digitale Technologien aller Art.