Vor- und Nachteile von Kinowerbung

Von Melanie Schwarz, veröffentlicht am 07. Dezember 2015

Wer nach einer befriedigenden Antwort auf diese Frage sucht, kommt nicht umhin, Pro und Contra von Kinowerbung gegenüberzustellen.

Beginnend mit den Vorteilen sollte das Augenmerk zunächst auf die Stimmung der Zuschauer gerichtet werden. Denn hier hat das Lichtspielhaus alle Pluspunkte auf seiner Seite.

Wer mit dem Partner, mit Freunden oder der Familie ins Kino geht, der nimmt sich Zeit. Im Saal herrscht allgemein eine relaxte, positive Grundstimmung.

Die Aufnahmebereitschaft des Publikums ist entsprechend hoch. Quasi alle Anwesenden fiebern erwartungsvoll dem Hauptfilm entgegen.

Amüsante Trailer sind Teil des Konzepts

Anders als der TV-Konsument nimmt der Kinobesucher die vorherige Werbung im Regelfall nicht als störend war. Ganz im Gegenteil: Lichtspielreklame gehört praktisch mit dazu.

Viele Menschen lieben die lustigen Trailer im Vorfeld des eigentlichen Spektakels. Nur ein Grund, warum Sie und Ihre Spots die nahezu ungeteilte Aufmerksamkeit des Publikums genießen.

Hinzu kommt, dass niemand im Saal einfach auf eine andere Leinwand zappen kann, wenn ihm die Werbung nicht gefällt. Und auch mit der so genannten Second Screen Nutzung haben Kinospots nicht annähernd so sehr zu kämpfen wie das bei TV-Werbung der Fall ist.  

Notebook und Tablet bleiben meist ganz zu Hause. Und auch dem Smartphone wird normalerweise deutlich weniger Aufmerksamkeit gewidmet als auf dem heimischen Sofa.

Perfekt für Promotion

Manche Artikel wie bestimmte Getränke, Knabbereien oder Eis schaffen es im Kinosaal alle Register des Marketings zu ziehen.

Die Menschen im Lichtspieltheater sind absolut offen für sympathische Aktionen, bei denen Snacks oder Probierdrinks in handlichen Größen als Gratis-Aufmerksamkeit verteilt werden.

Darüber hinaus eignet sich Kinowerbung gut für Betriebe, die in erster Linie ein Publikum im jungen und mittleren Lebensalter erreichen wollen, das sich in geradezu geballter Form vor den Leinwänden versammelt.

Allerdings - und auch dies zeigt die Statistik - gehen mittlerweile auch die älteren Semester wieder häufiger ins Kino.

Die Kinogänger selbst können dabei nahezu punktgenau angesteuert werden. Sie brauchen sich also lediglich Gedanken dazu machen, wie Sie die Menschen im Saal selbst berühren möchten.

@statista; Quellen: FFA, GfK

Geringer Reichweitenaufbau

Die nur eng beschränkten Möglichkeiten zum Reichweitenaufbau sollten in Sachen Kinowerbung auf keinen Fall unterschätzt werden. Bedenken Sie stets, dass Ihre Spots nur von den Anwesenden im Kinosaal gesehen werden können.

Im Vergleich zu anderen Medien erreichen Sie mit oftmals aufwändig produzierter Kinowerbung nur einen Bruchteil der Leute, die sie beispielsweise mit erheblich günstigerer Hörfunkreklame ansprechen können.

Hohe Kosten

Apropos Kosten. Sie müssen schon ein recht umfangreiches Budget einplanen, wenn Sie am Ende einen ansehnlichen Kinospot haben wollen.

Zwar greifen gerade lokale Anbieter oftmals auf billigere Alternativen wie Kinodias zurück – der Sound kommt hier via CD – diese fallen im Vergleich zu den actiongeladenen Werbefilmchen jedoch qualitativ erheblich ab.

Und leider beinhaltet auch die Angelegenheit mit der eben erwähnten Action einen gewissen Wermutstropfen. So besteht nämlich bei Kinowerbung immer die Gefahr, dass ein spannender, starker Hauptfilm die Werbung am Ende absolut überlagert und so komplett aus den Köpfen der Zuschauer drängt.

Fazit:

Marketer, die planen, auf großes Kino zu setzen, sollten sich den Schritt auf die Leinwand gut überlegen.

Der Vorteil der punktgenauen, emotionalen Ansprache führt in letzter Konsequenz zu einem geringen Reichweitenausbau.

Dennoch bietet Ihnen gut gemachte Kinowerbung eine perfekte Gelegenheit, ein Publikum in beinahe jedem Lebensalter auf Ihre Seite zu ziehen. Gerade dann, wenn Sie im Rahmen von Promotionaktionen im Vorfeld des Films Proben aus Ihrer Produktpalette verteilen können.

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Melanie Schwarz

ist gelernte Kommunikationswirtin und arbeitete in Köln und Düsseldorf als Mediaplanerin in Mediagenturen. Es folgten leitende Funktionen im Bereich Mediaberatung u. a. in Wiesbaden bei Carat (Dentsu Aegis) als Unit Director. In OWL kamen Aufgaben als Key Account Managerin bei Bertelsmann, Anzeigenleiterin beim Delius Klasing Verlag und Verkaufs- und Projektleiterin im Medienunternehmen ams - Radio und MediaSolutions dazu.