Verkaufsförderung praktisch umgesetzt: Die perfekte Ladengestaltung

Von Martina Tekin, veröffentlicht am 11. April 2016

Sicher kennen auch Sie dieses Gefühl: Sie sind beschwingt in die City gefahren, um mal wieder so richtig genussvoll zu shoppen. Die ersten Sonnenstrahlen des Frühjahrs locken die Menschen an die Tische von Straßencafés, und Sie haben sich genug Zeit genommen, um ihre Garderobe mal wieder so richtig aufzupolieren. Weil Sie gerne stets etwas Neues ausprobieren, führt Sie Ihr Weg in eine Boutique, die Sie noch nicht kennen. Und dann das: Von außen sah das Geschäft mit seiner Altstadt-Kulisse noch recht einladend aus, und auch die Verkäuferin begrüßt Sie herzlich. Aber dennoch fühlen Sie sich irgendwie nicht wohl. Die Warenpräsentation wirkt lieblos, das Licht bringt die Farben nicht zur Geltung – und die Sortierung der Ware lädt nicht gerade zum lustvollen Stöbern ein. Und so verlassen Sie die Boutique wieder, ohne etwas gekauft zu haben; obwohl Ihnen dieses luftige, gepunktete Sommerkleid in elegantem Taupe durchaus gefallen hätte. Was ist da geschehen? Zunächst einmal sollten Sie sich, wenn Sie ein Ladengeschäft verkaufsfördernd gestalten möchten, verwirklichen: Ladengestaltung heißt eigentlich immer Warenpräsentation. Ihr Geschäft ist letztlich nur der Rahmen, in dem das, was Sie verkaufen möchten, ins bestmögliche Licht gerückt wird – und zwar in der Wahrnehmung Ihrer speziellen Zielgruppe(n). Wie so oft, wenn es um wirksames Marketing geht, ist die Definition Ihrer Zielgruppe auch hier das A und O aller Aktivitäten. Ein Spielzeugladen braucht natürlich eine Spielecke zum Ausprobieren, ein Herrenausstatter darf auf verträumt-romantische Dekoration gerne verzichten, und Silver Ager schätzen es als Kunden, wenn Beschriftungen und Auspreisungen deutlich erkennbar sind sowie Sitzgelegenheiten im Laden warten. Visual Merchandising ist wie ein stummer Dialog zwischen Ihren Kunden und Ihren Produkten – und dabei müssen beide dieselbe Sprache sprechen, damit es zum anschließenden Verkaufsgespräch von Mensch zu Mensch kommen kann. Dreh- und Angelpunkt der perfekten Ladengestaltung „mit eingebauter Verkaufsförderung“ ist ein Begriff: Führung. Zunächst führen Sie einen Interessenten von der Straße oder Ladenpassage in Ihr Geschäft. Dann führen Sie ihn durch das Sortiment und evtl. weiter durch ein Verkaufsgespräch. Und schließlich führen Sie ihn an die Kasse – und machen ihn vom interessierten Besucher zum Kunden. Beginnen wir von vorn: Achten Sie darauf, dass Ihr Schaufenster ansprechend gestaltet, aber nicht verbaut wird. Artikel, die sich wie eine Mauer auftürmen, verhindern den Blick in Ihre Räume. Eine interessante Tiefenstaffelung ist dagegen viel einladender. In der Nähe des Eingangsbereichs sind aktuelle Aktionen und besondere Highlights richtig platziert: Mit ihrer Anziehungskraft schlagen Sie die Brücke von draußen nach drinnen. Dabei dürfen solche Angebote aber nicht zu sehr in den Weg gestellt werden. Die weitere Raumgestaltung soll den Kunden tiefer in das Geschäft locken und ihm Wohlgefühl spenden, so dass er gerne bleibt. Dass sich Kunden beim Umsehen eher nach rechts orientieren und Artikel in Augenhöhe früher bemerkt werden, ist zwar wirklich nicht neu, aber noch immer gültig! Darüber hinaus sollten Sie für Spannung beim Rundgang sorgen: Setzen Sie Akzente auf einzelne Produkte, lassen Sie Ihre Kunden Neues entdecken. Hier hilft auch die passende Beleuchtung, die ein Thema für sich darstellt: So kann man die richtige Licht-Inszenierung als Teil der Ladengestaltung in allgemeine Beleuchtung, Ambiente-Beleuchtung und Akzent-Beleuchtung unterteilen. Letztere ist besonders geeignet, um auch bei kleineren Räumlichkeiten unterschiedliche Zonen zu schaffen und die Aufmerksamkeit des Kunden zu lenken. Wichtig ist: Es gibt nicht nur helles oder weniger helles Licht, sondern auch Unterschiede in der Lichttemperatur und in der Farbechtheit von Leuchtmitteln. Lassen Sie sich hier von einem Beleuchtungsspezialisten beraten, denn das falsche Licht kann die ganze Stimmung eines ansonsten noch so gut gestalteten und konzeptionierten Ladens zerstören. Eine helle (nicht grelle) und freundliche Atmosphäre ist natürlich besonders im Kassenbereich wichtig. Sie nimmt dem Bezahlvorgang seinen „Schrecken“ und lässt Ihre Kunden den Einkauf mit einem guten, positiven Gefühl abschließen. Es ist also gar nicht viel dabei, die richtige Ladengestaltung zu einem bedeutenden Bestandteil Ihrer verkaufsfördernden Maßnahmen zu machen. Hören Sie am besten nie auf, sich selbst zu fragen: Würde ich selbst mich als Kunde hier wohl fühlen? Ein Tipp noch: Setzen Sie flexible Warensysteme statt starrer Regale ein. Damit sind Sie nicht nur bestens gerüstet, wenn sich das Sortiment ändert. Sie können auch mit wenigen Handgriffen Ihren Räumlichkeiten einen neuen Look geben. Bleiben Sie also kreativ!

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Martina Tekin

studierte Politik- und Medienwissenschaft sowie Vor- und Frühgeschichte. Danach war sie mehrere Jahre im Bereich PR/Öffentlichkeitsarbeit sowie später in einer Werbeagentur als Texterin tätig. Zudem arbeitete sie als Redakteurin in einer Marketingagentur.