So klappt der erste Arbeitstag

Von Martina Tekin, veröffentlicht am 18. Januar 2016

Egal wie viele Berufsjahre wir bereits auf dem Buckel haben: Der erste Tag im neuen Job ist immer etwas ganz besonderes.

In diesen wenigen Stunden wird oft der Grundstein für den weiteren Werdegang im Betrieb gelegt. Schließlich wird es für den ersten, entscheidenden Eindruck, niemals eine zweite Chance geben. Das richtige Verhalten im Job ist also gerade am ersten Arbeitstag von großer Bedeutung.

Nervosität ist am Vorabend des ersten Arbeitstages selbst für alte Hasen völlig normal. Es gilt, neue Kollegen sowie die eigene Position kennenzulernen sowie Einblicke in Gepflogenheiten, Abläufe und Besonderheiten der Firma zu gewinnen.

Darüber hinaus hegt jeder Neuling selbst eine ganze Reihe an Erwartungen.

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

Der erste Arbeitstag im neuen Job sollte wie das Bewerbungsgespräch gründlich vorbereitet werden, um bösen Überraschungen vorzubeugen.

Bedenken Sie bei allem Eifer stets, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist und auch niemand von Ihnen Superkräfte erwartet. Interesse und Engagement sind ein Muss für jeden Neuling. Vermeiden Sie es aber unbedingt, vor lauter Übereifer binnen weniger Stunden die ganze Firma umkrempeln zu wollen.

Wer sich für den Start in den neuen Job wappnet, tut gut daran, im Vorfeld einen Mustertagesablauf zu erstellen, an den man sich im Ernstfall orientieren kann.

Selbstverständlich hat jeder Betrieb ganz speziellen Eigenheiten. Manche Szenen sind dennoch ziemlich gut planbar. Zum Beispiel Momente, in denen Sie gebeten werden sich vorzustellen und sogleich mit Souveränität punkten können.

Pünktlichkeit ist Trumpf

Eine Sache gilt es am ersten Arbeitstag branchen- und funktionenübergreifend unbedingt zu beachten: Pünktlichkeit ist absoluter Trumpf.

Sie brauchen nicht eine halbe Stunde vor Dienstbeginn auf der Matte zu stehen. Fünf bis zehn Minuten sollten es aber schon sein. Im Idealfall wissen Sie bereits aus dem Vorstellungsgespräch, wo Sie sich am ersten Arbeitstag einfinden müssen.

Falls nicht, fragen Sie vor Ort am besten nach genau den Personen, die bei besagtem Gesprächstermin mit dabei waren. Spätestens jetzt werden Sie sicherlich mit einer wahren Fülle an neuen Namen konfrontiert.

Halten Sie diese auf einem Notizblock fest, um sie schnellstmöglich Ihren neuen Kollegen und Vorgesetzten zuordnen zu können.

Gleich loslegen

Nach der ersten Vorstellungsrunde wird man Sie in aller Regel zu Ihrem neuen Arbeitsplatz geleiten. Am besten beginnen Sie an Ort und Stelle gleich damit, sich diesen nach Ihren Bedürfnissen einzurichten.

Es ist ganz normal, dass zunächst noch nicht alles, was Sie brauchen, vorhanden ist. Hier empfiehlt es sich, die fehlenden Dinge aufzuschreiben und anschließend im Sekretariat zu holen.

Laufen Sie aber nicht für jeden einzelnen Bleistift los. Das raubt am Ende nicht nur Zeit, sondern auch die Nerven der neuen Kollegen.

Sobald alles, was Sie benötigen, da ist, sollten Sie in die eigentliche Materie einsteigen. Bringen Sie hierfür in Erfahrung, an welchen Mitarbeiter Sie sich bei auftauchenden Fragen wenden dürfen. Löchern Sie diesen bei dringenden Angelegenheiten sofort und schreiben Sie sich Fragen, die locker aufgeschoben werden können zur späteren Beantwortung auf.

Meist werden Sie an Ihrem Schreibtisch Unterlagen zum Einlesen vorfinden, mit denen Sie sich nun vertraut machen können.

Pausen geschickt nutzen

In einigen Unternehmen sind regelmäßige Kaffeepausen üblich. Diese sollten geschickt genutzt werden, um Kontakt zu den Kollegen zu bekommen. Stellen Sie sich nicht nur vor, sondern beweisen Sie auch Ihre Qualitäten als guter Zuhörer.

Es ist klar, dass Sie an Ihrem ersten Tag in einem möglichst guten Licht dastehen möchten. Wichtig ist, dass Sie dabei zwar selbstbewusst, aber niemals arrogant wirken.

Ist die Pause vorüber, wenden Sie sich wieder Ihren Unterlagen zu. Scheuen Sie sich nicht, aktiv um Aufgaben zu bitten, um das eigene Engagement zu unterstreichen. Falls sich die Chance dazu ergibt, sollten Sie den Dialog mit Ihrem Vorgesetzten suchen, um kurz den weiteren Tagesablauf durchzugehen. Werden Sie aber unter keinen Umständen aufdringlich.

Kontaktbörse Mittagspause

Nachdem Sie nun den Vormittag erfolgreich bewältigt haben, sollten Sie die Mittagspause als Kontaktbörse nutzen. Ein guter Weg ist zum Beispiel der gemeinsame Gang mit den Kollegen in die Kantine oder zum Lunch in ein nahe gelegenes Lokal.

Bleiben Sie stets höflich, beantworten Sie alle Fragen und glänzen Sie als aufmerksamer Zuhörer.

Der nächste Tagesabschnitt ist in vielen Betrieben für die Teambesprechung reserviert. Hier werden Sie in aller Regel die Möglichkeit bekommen, sich offiziell vorzustellen.

Überlegen Sie sich also bereits im Vorfeld, was Sie sagen möchten um eine positive Wirkung zu hinterlassen. Verfolgen Sie die Besprechung interessiert und gewinnen Sie wertvolle Eindrücke von den vorhandenen sozialen Strukturen.

Nehmen Sie sich anschließend kurz Zeit, um die gesammelten Informationen schriftlich festzuhalten. Danach widmen Sie sich wieder Ihrer Einarbeitung.

Fundiertes Feedback

Sofern es eine weitere gemeinsame Pause gibt, sollten Sie diese für Smalltalk nutzen. Fassen Sie nun den Tag für sich zusammen. Wahrscheinlich wird Sie Ihr Vorgesetzter gegen Arbeitsschluss um ein persönliches Feedback bitten. Darauf sollten Sie vorbereitet sein.

Keine Bange, eine tiefschürfende Analyse ist hier selbstverständlich nicht erforderlich. Aber ein paar zusammenhängende Sätze sollten Sie schon zustande bringen.

Bleiben Sie unbedingt positiv und meiden Sie Kritik. Zeigen Sie lieber auf, an welchen Stellen Sie Ihre Skills am gewinnbringendsten einsetzen möchten und wo Sie noch Einarbeitungszeit brauchen. Danken Sie Ihrem Chef und den Kollegen für ihre freundliche Unterstützung, bevor Sie sich in den Feierabend verabschieden.

Fazit:

Der erste Tag im neuen Job stellt wichtige Weichen für den weiteren Werdegang im Unternehmen. Pünktliches Erscheinen ist daher wichtiger denn je.

Das Kennenlernen der neuen Kollegen nimmt zunächst einen erheblichen Stellenwert ein. Schreiben Sie sich die wichtigsten Namen auf, um diese schnellstmöglich zu behalten. Zeigen Sie Aktivität und Engagement wo immer sich die Chance ergibt, ohne dabei zu übertreiben.

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Eine fundierte Einarbeitung in die Materie ist daher das A und O. Fragen Sie nach Unterstützung, wenn Sie welche brauchen und vergessen Sie nicht, am Ende des Tages den Vorgesetzten wie auch den Kollegen für die entgegen gebrachte Hilfe zu danken.
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Martina Tekin

studierte Politik- und Medienwissenschaft sowie Vor- und Frühgeschichte. Danach war sie mehrere Jahre im Bereich PR/Öffentlichkeitsarbeit sowie später in einer Werbeagentur als Texterin tätig. Zudem arbeitete sie als Redakteurin in einer Marketingagentur.