Sieben Tipps für Ihre Social Media-Arbeit

Von Amélie Förster, veröffentlicht am 18. Februar 2020

1. Der perfekte Facebook-Feed

Seit bekannt ist, dass der Facebook-Algorithmus die Entscheidungen trifft, gerät man immer wieder ins Wanken: Funktionieren Bilder besser als Videos? Der Facebook-Algorithmus liebt es, wenn man möglichst viele Inhalte mixt, Bilder, Link-Posts, Videos, Livevideos, Shares und Umfragen, vielleicht noch eine Watch-Party mit den Videos der letzten Monate und der Algorithmus frisst Ihnen aus der Hand. Wichtig ist natürlich auch der Rhythmus, in dem Postings abgesetzt werden: Es sollte unbedingt vermieden werden, Postings binnen weniger Minuten online zu stellen: Planen Sie Inhalte lieber konkreter für die Uhrzeiten, in denen ihre User online sind. Falls Sie die Planungsfunktion vermissen: Facebook hat diese bereits vor ein paar Monaten ins Creator Studio überführt. Falls Sie dies noch nicht nutzen, sollten Sie das Facebook Creator Studio unbedingt für sich freischalten lassen.

2. Der perfekte Instagram-Feed

Wichtig zu wissen: Die beiden größten Facebook-Plattformen funktionieren ähnlich, aber doch unterschiedlich. Für Instagram gilt bezüglich der Uhrzeiten Ähnliches wie bei Facebook: Strukturieren Sie Ihren Tag mit Inhalten, checken Sie dazu in den Insights wann Ihre User online sind. Ein gutes Gefühl für gute Inhalte bieten auch die Zeiten, zu denen Sie selbst in Social Media unterwegs sind. Was den Content auf Instagram angeht: Hier sollte man natürlich auch den Mix anstreben zwischen Fotos, Videos, Stories und InstaTV, allerdings ist es hier – im Gegensatz zu Facebook noch vieeeeeel wichtiger auf gute Fotos zu achten.

Sollte man bei Instagram lieber auf ein einheitliches Farbschema setzen, also zum Beispiel Altrosa, weiß und grau in den Fokus nehmen anstatt bunten Inhalt zu posten? Ja, es kann auf jeden Fall helfen, sich auf ein Farbschema festzulegen oder gar dauerhaft den gleichen Filter zu benutzen. Dies macht allerdings nur Sinn, wenn es auch zu Ihrem Produkt passt: Sind Sie beispielsweise im Sockenbusiness und ihre Socken zeichnen sich dadurch aus, dass sie bunt und ganz unterschiedlich sind, dann macht es natürlich keinen Sinn. Sinnvoll könnte es dann aber sein, die Bilder immer gleich zu inszenieren, auch um Ihrem Produkt einen gewissen Wiedererkennungswert zu geben.

3. User-Kommunikation und Emojis in sozialen Netzwerken

In unserem Beitrag „Sieben Tipps für gutes Twittern“ haben wir bereits zusammengefasst, wie Sie ihren Twitter-Account in Schwung bringen. Die Fragen zu Beginn dieses Textes sollten Sie sich auch bei allen anderen Kanälen stellen. Ganz am Anfang stehen aber wie so oft die folgenden Fragen: Wer ist mit der Betreuung des Kanals betraut? Wie sprechen wir unsere User an, duzen oder siezen wir? Und was sollen die Inhalte für diesen Kanal sein? Idealerweise entscheiden Sie sich für einen festen Schlachtplan für alle Social Media-Kanäle. Im Bereich der Business-Netzwerke sollte man die Fragen allerdings noch einmal neu stellen. Denn im Business-Kontext ist das Siezen häufig noch Usus.

Erinnern Sie sich noch an :-)  und :-x ??? Emojis zeigen Emotionen, die wir zwischen den Worten einer Nachricht sagen wollen - ähnlich wie Körpersprache. In Social Media ist der Einsatz von Smileys nicht mehr wegzudenken bzw. laut einer Studie der Kölner Hochschule Fresenius aus dem Jahr 2018 sogar zu empfehlen, denn „Nutzer von Emojis wirken sympathischer“ – möchten Sie also mit Ihrer Marke in Social Media sympathischer auftreten: Benutzen Sie Smileys! Im Bereich E-Mails sieht das aber schon ganz anders aus. Unsere Autorin Stephanie Peter hat in ihrem Beitrag „Emojis im Job: - Top oder Flop“ auch noch ein paar wichtige Infos zusammengefasst und erklärt auch, welche Smileys Sie selbst im Business-Kontext lieber vermeiden sollten.

4. Technische Optimierung im Hintergrund

Und manchmal läuft der Feed doch nicht so rund, obwohl alle Themen sorgfältig im Mix aufbereitet und zu verschiedenen Zeiten eingeplant sind. Dann liegt es vielleicht an der Technik im Hintergrund. Denn Facebook schaut auch darauf, wohin es seine User schickt. Wenn Sie also einen Link zu Ihrer Webseite posten und die ist nicht für mobile Endgeräte optimiert, Stichwort responsive, und zudem ist die Ladezeit der Seite sehr hoch, dann entscheidet Facebook vorsorglich für seine Nutzer, dass die Webseite nicht komfortabel genug ist, um sie zu besuchen. Und dann wird der Link zu Ihrer Webseite eventuell gar nicht ausgespielt.

Sie sollten also darauf achten, dass Ihre Webseite die nötige Grundausstattung mitbringt, um für die User von Sozialen Netzwerken – die fast alle mit dem Smartphone surfen – attraktiv zu sein. Dazu gehört auch, die Seite so zu programmieren, dass Inhalte bei Facebook und in anderen Netzwerken optisch ansprechend und mit den richtigen Angaben dargestellt wird. Das mag auch der Facebook Algorithmus. Hierfür müssen die Open Graph-Tags Ihrer Homepage optimiert werden. Keine Sorge, das ist keine allzu aufwendige Sache. Ergebnis ist dann aber beispielsweise, dass bei einem Linkposting das richtige Bild und ein ansprechender Vorschautext angezeigt werden.

5. Formatgrößen für Bilder

Egal, ob Sie Anzeigen planen oder Content: Achten Sie auf die Formatgrößen! Eine gute Hilfe bietet dazu zum Beispiel Facebook for Business, wo für die unterschiedlichen Anzeigenformate auch die unterschiedlichen Content-Größen angezeigt werden. Diese bieten eine gute Orientierung, auch wenn Sie selbst die Gestaltung an die Kreativabteilung oder eine externe Agentur abgeben möchten, den Content aber selbst einplanen wollen. So können Sie die Kreativen genaustens briefen, welche Formatgrößen eingehalten werden müssen. Ein Beispiel für Videogrößen für die Facebook-Plattformen finden Sie zum Beispiel hier bei Facebook Business.

6. Der Redaktionsplan

Sie haben es vermutlich schon oft genug gehört, aber: Sinnvoll ist natürlich auch das Anlegen eines Redaktionsplans, dieser kann digital in Form einer Tabelle oder auf z.B. einem Trello-Board geführt werden. Dieses Vorgehen ist sinnvoll, wenn mehrere Abteilungen zusammen an den Social Media-Auftritten arbeiten. So kann man sich ggf. thematisch abstimmen und Kampagnen und Content gemeinsam planen. Relativ einfach können Sie eine Redaktionsplanung beispielsweise in einem Excel-Dokument aufbauen: In die Kopfzeile oben gehören dann die einzelnen Plattformen, die Sie bespielen. In der Spalte links legen Sie die Uhrzeiten fest, zu denen Ihre Seiten gut besucht sind. Das können Sie über die jeweiligen Insights herausfinden. Dann sortieren Sie die geplanten Themen. Wer zuständig ist, tragen Sie einfach per Kürzel dahinter ein.

7. Guidelines: Privatperson oder Unternehmensbotschafter?

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass wir alle in Social Media oftmals eine Doppelrolle spielen. Nämlich die einer Privatperson und wenn wir unseren Arbeitgeber angeben auch die eines Unternehmensbotschafters. Diese Funktion kommt uns sogar in erster Linie in Business-Netzwerken zu. Es macht Sinn, mit Mitarbeitern über diese Doppelrolle zu sprechen und sie an den richtigen Stellen als Markenbotschafter einzusetzen. Außerdem können Sie für Ihre Mitarbeiter gezielte Social Media Guidelines aufsetzen.

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Amélie Förster

hat bei verschiedenen Online-Medien gearbeitet und ist ausgebildete Online-Redakteurin. Seit Juli 2018 ist sie bei ams – Radio und MediaSolutions als Online-Redakteurin tätig und betreut das Projekt „Marketing in Westfalen“. Sie ist seit 1998 online, interessiert sich für Social Media, Blogs, Streaming und digitale Technologien aller Art.