Sieben Tipps für gutes Twittern

Bevor Sie sich einen Twitter-Account zulegen, sollte klar sein, welchem Zweck der Kanal dienen soll. Soll es ein Feedback-Kanal für die Kunden sein, den Sie regelmäßig bedienen wollen, um Kundenanfragen zu bearbeiten? Oder soll der Kanal zur Unternehmensdarstellung dienen und möchten Sie hier ausschließlich Pressemitteilungen veröffentlichen? Zunächst stehen also jede Menge Entscheidungen bezüglich der Nutzung Ihres Kanals an:
- Wer twittert mit? Also welche Mitarbeiter werden mit der Bedienung des Kanals betraut?
- In welcher Art wollen Sie die User ansprechen? Sollen die User geduzt oder gesiezt werden?
- Welche Inhalte sollen auf dem Kanal gepostet werden? Sollen es eher Branchennews sein, wollen Sie mit dem Kanal potenzielle Mitarbeiter gewinnen, also wollen Sie lieber Dinge aus dem Alltag in Ihrem Unternehmen zeigen? Eine Richtlinie an die Sie sich halten sollten: 20 Prozent der Inhalte auf Ihrem Kanal sollten sich um Sie, Ihre Mitarbeiter und Ihr Unternehmen drehen. Die restlichen 80 Prozent sollten themenrelevant zu Ihrem Kanal passen.
Mit diesen sieben Tipps bringen Sie Ihren Twitteraccount in Schwung
Sind die ersten Grundsätze festgelegt, geht’s an Eingemachte, wir haben sieben Tipps für Sie, die Ihnen helfen sollen, Ihren Twitter-Account in Schwung zu bringen.
Tipp 1: Fassen Sie sich kurz! Es ist und bleibt das typische Twittermerkmal: In der Kürze liegt die Würze. Seit mehr als einem Jahr kann man auf Twitter Nachrichten mit einer Länge von 280 Zeichen verfassen, zuvor war die Zeichenzahl auf 140 bzw. 160 Zeichen beschränkt. In diesen kurzen Posts sollten Sie versuchen so konkret wie möglich zu werden, idealerweise achten Sie auch auf die Suchmaschinen-Optimierung (Mehr dazu finden Sie in unserem Beitrag "Seo-Tipps für Anfänger"). Alle relevanten Wörter sollten hier untergebracht werden. Der User sucht gezielt nach bestimmten Dingen, auch bei Twitter. Mehr dazu auch unter Tipp 3. Wie in anderen Netzwerken auch, sollten Sie natürlich darauf achten, Geschriebenes, Bilder, Videos und Linkposts abzuwechseln.
Tipp 2: Senden Sie neuen Followern eine Direktnachricht zur Begrüßung. Diese kann automatisiert versendet werden, allerdings sollte dann sichergestellt werden, dass es jemanden gibt, der auf die Nachricht antwortet. Ggf. auch erst wieder zu Geschäftszeiten. Idealerweise aber sofort. Da so unmittelbare Erreichbarkeit suggeriert wird. Und wer findet es nicht gut, rund um die Uhr jemanden zu erreichen?! Das Ziel lautet: Kommen Sie mit Ihren Followern in Kontakt!
Tipp 3: Benutzen Sie Hashtags. Die Bedeutung von Hashtags, die mithilfe des #-Zeichens markiert werden, ist aufgrund der automatischen Verlinkung einzelner Begriffe bei Twitter zwar weniger wichtig geworden, es ist aber durchaus sinnvoll eine zielgruppenrelevante Recherche vorzunehmen, welche Hashtags und Begriffe in der Zielgruppe auf Twitter verwendet werden. Auch kann es sinnvoll sein täglich zu checken, welche Hashtags auf Twitter gerade im Trend sind. Unter Umständen kann es sein, dass ein Hashtag hervorragend zu Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung passt. Warum sich dann nicht den Trend zunutze machen?
Tipp 4: Verlinken Sie andere Twitter-Accounts in ihren Tweets mit der @mention-Funktion. Sinnvoll ist es auch sich ein Tagesziel zu setzen, wieviele Tweets abgesetzt werden, in denen Direktverlinkungen erfolgen. Bei einer Direktverlinkung markieren Sie eine Person bzw. einen Twitteraccount einer Person oder eines Unternehmens etc. in einem eigenen Tweet. Dazu tippen Sie einfach ein @-Zeichen ein und dahinter den Namen des zu verlinkenden Accounts. Nutzen Sie Direktverlinkungen nur wenn es sinnvoll ist, nicht um des Verlinkens willen. Zum Beispiel, wenn Sie eine Veröffentlichung von einem Blog, in dem Sie erwähnt wurden, posten, wäre es sinnvoll zu prüfen, ob der Blog oder der Autor selbst auf Twitter unterwegs ist, um diesen dann zu verlinken.
Tipp 5: Retweeten Sie! Aber nur, wenn es sinnvoll ist. Sinnvoll heißt Retweets bieten sich beispielsweise an, wenn es um Veröffentlichungen geht, in denen Ihr Unternehmen genannt wird. Auch bei Übergabe von Projekten an die kunden kann es sinnvoll sein, auf den eigenen Twitter-Account hinzuweisen und dass Sie sich darüber freuen würden, wenn sie bei Twitter verlinkt werden. Dies ist allerdings abhängig davon, wie das Arbeitsverhältnis zwischen Ihnen und dem Auftraggeber ist. Auch wenn Sie selbst Dienstleitungen einkaufen und zufrieden mit dem Ergebnis sind, ist es durchaus legitim die Ersteller zu fragen, ob sie einen Twitter-Account haben und ob man auf die gemeinsame Zusammenarbeit hinweisen darf. Es spricht auch nichts dagegen, gezielt auf Leute zuzugehen und Sie darum zu bitten Inhalte von Twitter zu Retweeten.
Tipp 6: Nutzen Sie alle Wege, die Ihnen zu Verfügung stehen, um auf Ihren Twitter-Account hinzuweisen. Verlinken Sie beispielsweise von Ihrer Website auf Ihren Twitter-Account, fügen Sie einen Link zu Ihrem Twitter-Account (und anderen Social Media-Accounts) in Ihre E-Mail-Signatur ein. Falls Sie auf anderen Social Media –Plattformen unterwegs sind, verlinken Sie auch hier die Accounts untereinander. Weisen Sie auch gezielt Mitarbeiter darauf hin, dass Sie nun bei Twitter unterwegs sind und wer für die Inhalte auf Twitter verantwortlich ist. Das schnellste Feedback zum eigenen Auftritt bekommt man meist aus den eigenen Reihen. Auch so manche Themenidee, was auf Twitter gepostet werden könnte, kommt aus den unterschiedlichen Abteilungen im eigenen Haus. Machen Sie immer mal wieder darauf aufmerksam, so gerät der Kanal auch innerhalb Ihres Unternehmens bei Ihren Kollegen und Mitarbeitern nicht in Vergessenheit.
Tipp 7: Bleiben Sie dran! Auch wenn die Fangemeinde in den ersten Tagen nicht so schnell wächst wie erhofft, lohnt es sich dran zu bleiben und sich langsam aber stetig eine Community aufzubauen, die mit Ihnen interagiert, Ihnen Feedback zu Ihren Produkten gibt, etc.
Twitter für kleine Unternehmen
Zuerst die gute Nachricht: Twitter unterscheidet Privat- nicht von Business-Accounts. Jedoch sollten Sie als Business-Nutzer darauf achten, Ihr Twitterprofil möglichst umfassend auszufüllen. Besonders Journalisten tummeln sich bei Twitter, da das Listentool Möglichkeiten bietet, unterschiedliche Nachrichten zu selbstgewählten Themengebieten zu bündeln. Gerade für Wirtschaftsunternehmen lohnt es sich, sich hier über Neuerungen in der Unternehmensstruktur, über neue Produkte etc. zu informieren, da sich Journalisten hier gerne über Branchennews informieren. Allerdings: Die klassische Pressemitteilung ersetzt Twitter, allein auf Grund der Länge der Textnachrichten, nicht. Es dient idealerweise aber dazu, auf Pressemitteilungen, z.B. auf der eigenen Website zu verweisen. Auch können Sie Veröffentlichungen über Ihr Unternehmen gezielt retweeten.
Twittern für den Kundendienst
Dort, wo die Kunden sind, sollten auch Sie unterwegs sein. Je nach Branche und abhängig davon, ob Sie eher B2B bzw. B2C-Produkte und Dienstleistungen vertreiben, tummeln sich Ihre Kunden auch nach Feierabend mehr oder weniger in den Sozialen Netzwerken. Besonders bei Twitter sind die Kunden knallhart und suchen oftmals nach einer Antwort auf die Probleme mit Produkten und Dienstleistern. Größere Unternehmen wie die Bahn oder die Telekom haben für unterschiedliche Themenbereiche unterschiedliche Kanäle auf Twitter angelegt. So nutzen die User bei der Telekom für Feedback den Kanal @telekom_hilft und bekommen hier direkt antworten vom Kundendienst. Die Fragen reichen hier von „Wann kommt das neue iPad?“ bis hin zu Beschwerden „Mein Router funktioniert nicht mehr!“ Der Kundendienst antwortet binnen weniger Minuten und steht auch für Rückfragen zu Verfügung. Ein reiner Kundendienstkanal lohnt sich sicherlich erst für große Unternehmen. Aber es ist durchaus sinnvoll sofern, ein Profil vorhanden ist, regelmäßig einen Blick auf das soziale Netzwerk zu haben. Denn auch, wenn Sie der Meinung sind, dass Ihr Twitter-Kanal allein der Brancheninfo dient, dann bedeutet das nicht zwangsläufig, dass auch andere Twitteruser bzw. Ihre Kunden und Follower dies so sehen.
Twitter-Kundenservice und Anzeigen
Firmen wie Dell sind direkt zu Beginn auf den Werbe-Zug aufgesprungen und twitterten auf ihren Accounts immer die attraktivsten Kunden-Angebote. Wie Black Friday-Sales, Osterangebote, Sommerschlussverkauf etc. darüber hinaus informiert Dell auf seinem Kanal über die neusten Produkte. Mit knapp 700.000 Followern gehört der Kanal von Dell zu den Big Playern im Social Web und erreicht jede Menge potenzielle Kunden, Fans und Interessenten allein durch die Tweets. Doch Twitter bietet inzwischen auch andere Möglichkeiten an. Neben „Sponsored Tweets“, ähnlich wie gesponsorten Posts auf Facebook und Co., bietet auch Twitter inzwischen über die Business-Seite an Anzeigen zu schalten.
Jetzt kann es also los gehen: Viel Spaß beim Twittern wünscht Ihr Team von Marketing in Westfalen.