Sprechen wir über Neuigkeiten, dann kommen wir natürlich an „Reels“ nicht vorbei. Hier war - wie sollte es anders sein - eine andere Plattform Vorbild, nämlich TikTok. Ist ein Netzwerk weltweit erfolgreich, dann ist auch Mark Zuckerberg nicht weit und tut das, was er am besten kann und wir sonst so häufig unseren asiatischen Konkurrenten vorwerfen: Er kopiert’s und baut die Funktion, wie einst die Stories vom Konkurrenten „Snapchat“, in seine derzeit am stärksten wachsende Plattform Instagram ein. Eine Weiterentwicklung der App war im Sinne der 500 Millionen Nutzer weltweit auch definitiv an der Zeit, nachdem bei der zuletzt implementierten Funktion "InstagramTV" ein Hype ausblieb.
Kaum war Reels auf dem Markt, ging nicht nur die Facebook-Gemeinde steil auf die neue Funktion, sondern auch die eigentlich beklauten TikTok-Macher sowie Mark Zuckerberg. Wieso das so ist?
Um zu verstehen, was diese Reels eigentlich können, sollte man sich Inspiration holen. Halten Sie im Instagram Explore Feed, den Sie über die Lupe finden, nach Videos mit dem Reels-Symbol Ausschau. Das Symbol ähnelt einer TV-Klappe mit Playknopf. Da das Format von Instagram gefeatured wird, werden Sie im Explore-Feed schnell fündig werden. Auch bei den großen Influencern, aber auch bei allen, die die Reels-Funktion bereits genutzt und Reels erstellt haben, finden Sie das Symbol oberhalb des Feeds.
Startet man ein Reel, steckt man in der Reels-Bubble. Eine Freundin berichtete mir, dass sie zu Beginn mehrere Stunden mit Reels verbrachte und sich regelrecht erschreckt hat, als ihr klar wurde, wieviel Zeit sie wirklich dabei investiert hatte. Also, vorab gesagt: Nehmen Sie sich Zeit, wenn Sie sich mit der neuen Funktion vertraut machen wollen. Die Clips laufen wie beim „Binge-Watching“ einfach hintereinander weg. Gefällt einem ein Video nicht, kommt man durchs nach oben Wischen zum nächsten Video und zum nächsten Video und zum nächsten Video…
Und wie bei allen Formen von Video-Content, gibt es auch hier verschiedene Formate. Die beliebtesten sind:
Zunächst Mal: Reels steht noch am Anfang, gesponsorte Reels habe ich persönlich noch nicht entdeckt. Und auch die Frage "Ist es möglich Anzeigen in den Reels zu schalten?" muss zunächst noch verneint werden. Derzeit ermöglicht Instagram dies über den Werbeanzeigenmanager noch nicht.
Reels bleibt also im ersten Schritt ein Format, dass wir als Creator verwenden können, um kreative Inhalte zu erstellen. Und auf diese Weise kann also eine Botschaft mal auf ganz neuem Weg an die Zielgruppe gebracht werden. Schauen Sie rein und probieren Sie es aus.
Und es gibt noch ein paar andere neue Funktionen:
Wenn ein Thema ankommt, häufen sich die Kommentare unter dem Posting. Instagram zeigt diese bei den Usern unterschiedlich sortiert an: Wenn Profile, denen ich selbst folge, kommentiert haben, bekomme ich diese zum Beispiel meist oben angezeigt. Neu ist eine Pin-Funktion, mit der jetzt der Inhaber eines Accounts selbst entscheiden kann, welche Kommentare als erstes angezeigt werden sollen.
Mit einem Wischen nach Links auf einem Kommentar, öffnet man die Funktion und kann den Kommentar anpinnen. Die Person, die den Kommentar abgegeben hat, wird informiert, dass ihr Kommentar gepinnt wurde. Ein interessanter Nebeneffekt fürs Community-Management…
Endlich ist das Feature da, mit dem es möglich wird, Inhalte auf mehreren Kanälen zu posten. Besonders für Marken mit verschiedenen Accounts kann dies unter Umständen für Cross-Over-Postings sinnvoll sein. Also zum Beispiel um auf andere Markenkanäle hinzuweisen. Die Funktion gibt’s allerdings nur in der App-Version von Instagram. Hier einfach in die gewünschten Kanäle einloggen (bis zu fünf sind möglich) und alle, in die man mit einem Account eingeloggt ist, werden dann beim Posten unter dem Postingtext angezeigt. Einfach anhaken und wie gewohnt posten.
Instagram Guides ist eine praktische Funktion, die bisher noch nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen hat, weil sie aktuell noch einem kleinem Nutzerkreis vorbehalten ist. Dabei bietet sie eine Möglichkeit Storytelling auf Instagram nachhaltig und nicht mit einer Ablaufzeit von 24 Stunden zu betreiben. Es können mit Guides eigene Beiträge zu einem Thema in einer Art kleinem Blog zusammengefasst werden, dazu werden vom User Titelbild und Überschrift festgelegt. Das funktioniert über mehrere Beiträge hinweg oder auch mit Beiträgen anderer Nutzer. Und es sieht dabei auch noch gut aus.
Wie gesagt, ist die Guides-Funktion noch nicht für alle Profile freigeschaltet und sie funktioniert zudem nur mobil und nicht am Desktop.
Klar ist es gut, vielen Profilen bei Instagram zu folgen und zu beobachten, was der andere macht. Besonders bei Mitbewerbern oder Influencern kann das entscheidend sein. Aber genauso gut gibt es Profile, denen wir mal gefolgt sind, aber an die wir uns heute schon gar nicht mehr erinnern können, weil sie für uns nicht relevant sind. Es macht also Sinn zwischendurch mal aufzuräumen und genau dafür hat Instagram eine neue Funktion eingebaut. Über den „Abonniert“-Button im eigenen Profil werden nämlich jetzt die Accounts aufgelistet, mit denen wir in den letzten 90 Tagen am wenigsten interagiert haben.
Die gleiche Liste gibt es auch umgekehrt für die meisten Interaktionen. Und selbst, wenn Sie nicht sofort löschen möchten – es lohnt sich sicher regelmäßig einen Blick drauf zu werfen.