Marketing by Zufall – eine Case Study aus Minden

Von Melanie Schwarz, veröffentlicht am 14. September 2017

Wir wollten seinerzeit unsere Videokompetenz darstellen und an Interessenten herantreten, mit denen wir schon im Kontakt waren oder mit denen wir gerne in Kontakt treten wollten. Zielsetzung 1: Für die Video-Vertriebsmannschaft war es wichtig ein Mailing zu konzipieren und gemeinsam mit dem Anschreiben ein Werbemittel zu versenden, das für garantierte Aufmerksamkeit sorgt. Zielsetzung 2: Konkrete Anfragen für Videoproduktionen und Aufträge von Kunden, mit denen wir schon im Gespräch waren. In diesen Fällen sollte das Mailing die maßgebliche Entscheidung herbeiführen. Aber wie? In der Findungsphase diskutierten wir über eine klassische Filmdose mit Popcorn und über einen USB Stick im Kameraformat. Das war aber alles noch nicht auf den Punkt. Es stellte sich die Frage, wie überzeuge ich den Kunden, damit er sich auf das Mailing einlässt. Eigentlich nur mit Beispielen, die beim Interessenten eine Idee oder Begehrlichkeit auslöst. Um diese Anforderung zu befriedigen, haben wir aus einigen unserer Referenzen einen Zusammenschnitt, einen Showreel, erstellen lassen. Ein Videofilm, der aus vielen Einzelteilen einiger unserer Kundenvideos besteht und dennoch einen Zusammenhang hat.

Es folgte die Frage nach der Verpackung. Wir haben uns für eine Klappkarte entschieden, die im Innenteil einen Bildschirm hat.

Beim Öffnen der Karte startete automatisch das Video mit Ton. Die Karte war in unserem farblichen Corporate Design erstellt, sehr hochwertig. Innen wenig Text und eben dieser Bildschirm mit dem aufgespielten Video.

Mit einem kurzen Anschreiben ging unsere Videocard an die vorselektierten Adressen.

Soweit so gut! Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Dieses Werbemittel hatte genau das bewirkt, was wir wollten. Aufmerksamkeit. Bereits nach zwei Tagen riefen Interessenten an, die wir schon länger kennen, aber auch Firmen, mit denen noch kein Gespräch zum Thema Video geführt worden war. Alleine diese Tatsache, dass Kunden von sich aus bei dem Vermarkter/Absender eines Mailings anrufen, ist heutzutage wirklich selten. In der Praxis ist es eher so: Sie versenden ein Mailing und telefonieren einige Tage später alle Adressen nach. Wir haben im Brief die Entscheider direkt angeschrieben, in der Regel die Geschäftsführer oder Marketingleiter, die sich dann auch meldeten.

Einer der Interessenten war die Firma Beerenweine Riese aus Minden.

Dieser Kunde ist deshalb erwähnenswert, weil ihn unsere Botschaft etwas anders erreicht hat. Hier die Geschichte dahinter: Herr Riese wollte sich seine Post mit nach Hause nehmen. Der Stapel – inklusive der bereits ausgepackten Videocard - lag auf dem Beifahrersitz seines Autos. Auf dem Weg dorthin musste er bremsen, worauf die Videocard in den Fußraum rutschte. Dabei klappte die Card auf und … …. das Video startete. Herr Riese wunderte sich, woher der Ton kam. Zu Hause angekommen, konnte er das Rätsel lösen. Durch das Aufklappen der Karte war das Video automatisch gestartet, genauso wie wir den Modus haben programmieren lassen. Die Idee der Videocard aber natürlich auch unser Showreel haben ihn so überzeugt, dass er sich bei uns gemeldet hat und die Gespräche kurzfristig intensiviert wurden. Daraus resultierte dann ein Auftrag für eine Videoproduktion.

„Der Versand der Videocard liegt nun schon ungefähr zwei Jahre zurück – In der vergangenen Zeit ist aus dem ersten durchaus kuriosen Kontakt zu unserem Werbemittel-Video eine feste Kundenbeziehung entstanden. Nach zwei sehr erfolgreichen Videoproduktionen ist bereits die nächste in Planung, lassen Sie sich überraschen. Fortsetzung folgt.“ Interessant bei der gesamten Vertriebsaktion war die Tatsache, dass den Adressaten das Werbemittel so gut gefallen hat, dass einige Firmen anriefen und bei uns die Produktion für eine eigene Videocard in Auftrag geben wollten. Das Werbemittel nutzen wir nach wie vor im Rahmen von Kundenpräsentationen. Als Medienunternehmen können wir uns mit so einem innovativen Eyecatcher jederzeit gut in Szene setzen.

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Melanie Schwarz

ist gelernte Kommunikationswirtin und arbeitete in Köln und Düsseldorf als Mediaplanerin in Mediagenturen. Es folgten leitende Funktionen im Bereich Mediaberatung u. a. in Wiesbaden bei Carat (Dentsu Aegis) als Unit Director. In OWL kamen Aufgaben als Key Account Managerin bei Bertelsmann, Anzeigenleiterin beim Delius Klasing Verlag und Verkaufs- und Projektleiterin im Medienunternehmen ams - Radio und MediaSolutions dazu.