Instagram-Stories als Marketingtool für Unternehmen

Von Barbara Kawa, veröffentlicht am 21. September 2017

Artikel-Update Januar 2021

Im Sommer 2016 führte die Plattform ein bis dato nur von Snapchat bekanntes Feature ein: Die Instagram Story. Kurz-Videos und Fotos werden hier aneinander gereiht: Um der Followerschaft zu zeigen, was der Nutzer im Tagesverlauf so gemacht hat, um Dinge zu kommentieren und, um aus der schönen und perfekten Bilderwelt des normalen Instagram-Feeds auszubrechen. Die Stories sind meist ungeschönt, da sie nach 24 Stunden wieder verschwinden und nicht gespeichert werden.

Warum die Stories aus Marketingsicht interessant sind

Die Instagram Story hat sich innerhalb der letzten Jahre als extrem beliebt erwiesen und wird von vielen Usern lieber angeschaut als die Postings im Feed. Weltweit nutzen sie rund 500 Millionen Menschen täglich. Wichtig also auch für Unternehmen, sich damit zu beschäftigen bzw. sie einzusetzen.

Die hohe Nutzung kommt u.a. durch die sehr prominente Platzierung der Stories in der Instagram-App zustande. Über dem normalen Feed wird dem Nutzer an erster Stelle angezeigt, welche neuen Kurz-Geschichten es gibt. Außerdem bekommt der User auch während er in seinem Stream scrolled Buttons direkt zur Story angezeigt, damit er diese nicht verpasst. Der Hinweis, dass die Geschichte nach 24 Stunden verschwindet, lässt die meisten sofort in den Story-Bereich wechseln.

Für Marketer ist das Tool interessant, weil Inhalte anders aufbereitet werden können. Das Stichwort lautet „Storytelling“: Im wahrsten Sinne des Wortes werden Informationen spannend und abseits der klassischen Werbe-Wege als Geschichte den Kunden "erzählt". Bei Instagram kann jeder das einfach ausprobieren.

Tipps für Ihre Story

Zunächst sollten Sie sich einige Stories bei Instagram anschauen, um zu sehen, welche Möglichkeiten es dort gibt und was zu Ihrem Unternehmen passt. Sicher werden Sie einige Ideen daraus ziehen. Anschließend sollten Sie in paar Stories erstellen, ohne sie zu veröffentlichen. So können Sie die verschiedenen Filter, Malwerkzeuge, Emojis und Video-Möglichkeiten testen.

Video Im Videobereich gibt es Spielereien wie den Zoom oder die Funktion „Rückwärts abspielen“. Solche Features sollten Sie nur einsetzen, wenn sie inhaltlich und auch vom Motiv her passen. Etwas Statisches sollte z.B. nicht einfach abgefilmt werden. Vielmehr nützen Videos, wenn Dinge mit einem Foto nicht ausreichend beschrieben werden können. Sie können auch Sachverhalte erklären oder nützliche Tipps zu eigenen Produkten geben. Das Video-Tool „Boomerang“, bei dem Bewegungen in Endlosschleife wiederholt werden, ist bei Usern besonders beliebt. Trotzdem gilt: Die Instagram-Tools sollten Unternehmen nur einsetzen, wenn sie für die Story Sinn ergeben. Zeigen Sie nicht um jeden Preis, dass Sie sie kennen. Wenn sie aber an der richtigen Stelle eingesetzt und platziert sind, vermitteln Sie, dass Sie und Ihr Unternehmen auf dem neuesten Stand sind. Länge Auch wenn es jetzt ganz neue Möglichkeiten gibt, über Ihr Produkt eine Geschichte zu erzählen, fangen Sie nicht „bei Adam und Eva“ an. Zu bedenken ist, dass die Aufmerksamkeit für mobile Inhalte immer nur bei ein paar Sekunden liegt, daher stopfen Sie nicht zu viele Inhalte in Ihre Story. Wenn Nutzern beim Öffnen der Story klar wird, dass sie beispielsweise aus 15 Einzelelementen besteht, sinkt bei vielen schon die Lust, weiterzuschauen. Entscheidend ist auch der Anfang: Wie bei jeder spannenden Geschichte, muss der Zuschauer sofort zu Beginn gepackt und neugierig  werden, damit er dranbleibt oder sogar im Laufe des Tages noch einmal zurückkehrt und neue Inhalte anschaut. Text Es ist sinnvoll einige Fotos oder Videos mit kurzen Texten oder Schlagworten zu versehen. Instagram bietet hier eine Palette an Schreibwerkzeugen, Stilen und Farben an. Bauen Sie aber nicht zu viel Text ein, weil dieser dann in der Kürze der Sequenzen nicht gelesen werden kann. Das ist für den Nutzer unbefriedigend und er steigt aus. Natürlich können in einer Story auch Hahstags eingesetzt werden. Nutzen Sie auch diese nicht im Übermaß und schauen Sie vorher, welche passen und eine gute Reichweite erzielen. Ebenso können Sie Ortsangaben einfügen, wenn es um lokale Produkte oder Unternehmen geht oder aber eine Veranstaltung besucht wird. Diese sogenannten Geo-Tags sorgen ebenso wie bestimmte Hashtags dafür, dass Sie in einer Auflistung aller Stories erscheinen, die zu diesem Schlagwort gepostet wurden. Diese ist für alle Instagram-Nutzer verfügbar und wird nicht nur Ihren Fans angezeigt. Eine gute Möglichkeit also, die Reichweite zu erhöhen. Verifizierte Instagram-Accounts mit vielen Fans können in ihrer Story darüber hinaus eine Verlinkung einfügen. Unten auf dem Screen erscheint dann ein Button mit „Mehr anzeigen“ über den der User auf die verlinkte Webseite geführt wird.

Ideen für Inhalte

Zu einer Story kann, solange sie online ist, jederzeit ein weiteres Bild oder Video hinzugefügt werden. So können beispielsweise Gewinnspiele spannend aufgezogen werden, indem es nach einiger Zeit in der Story neue Hinweise gibt. Der User kehrt also immer wieder auf die Plattform, aber auch zur Marke zurück. Eine hohe Aufmerksamkeit ist hier garantiert. Gleichzeitig kann das Ablaufdatum der Story als Mittel genutzt werden. Starten Sie beispielsweise Rabattaktionen für alle Zuschauer einer Story. Nach den von Instagram vorgegeben 24 Stunden ist die Aktion automatisch beendet. Durch den Einsatz von kurzen Videos und Fotos kann den Usern sehr gut ein Blick hinter die Kulissen des Unternehmens gewährt werden. Reizvoll ist es auch, den Instagram Usern exklusive Einblicke zu geben, z.B. auf ein Produkt, dass erst zukünftig auf den Markt kommt oder ins Shooting für eine anstehende Produktlinie. Wenn bereits eine große Nutzerschaft aufgebaut ist, veranstalten Marken häufig sogenannte Takeovers. Das bedeutet, dass Inhaber von anderen bekannten Instagram-Accounts, Influencer oder auch Fans, für einen gewissen Zeitraum den Instagram-Kanal des Unternehmens befüllen dürfen. Auch hierdurch wird die Reichweite deutlich erhöht und ganz neue Personenkreise kommen in Kontakt mit der Marke.

Darüber hinaus

Natürlich ist eine so viel konsumierte App-Funktion auch ein attraktiver Werbeplatz. Unternehmen mit Business-Accounts haben die Möglichkeit, ihre Instagram-Anzeige innerhalb der Stories zu buchen. Das bedeutet nicht, dass eine bestehende Geschichte dadurch unterbrochen wird, sondern dass nach dem letzten Teilstück der Story automatisch die gebuchte Anzeige erscheint. Diese Platzierung erhält eine hohe Aufmerksamkeit und ist dadurch beliebt. Der Business-Account bietet zusätzlich die Möglichkeit, Statistiken abzurufen. So sollten Sie überprüfen, wie viele Personen eine Story angesehen haben. Behalten Sie die Statistiken Ihres Accounts immer im Blick und schauen Sie, was ankommt und was nicht. Die Instagram Stories sind nicht umsonst bei den Nutzern so beliebt. Nicht nur das Anschauen, sondern auch das Erstellen macht Spaß. Legen Sie am besten gleich los.

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Barbara Kawa

ist Online-Redakteurin und Social Media Managerin bei ams - Radio und MediaSolutions und beschäftigt sich mit allen Themen im und rund ums Web.