Facebook für Unternehmen - Teil 1

Von Barbara Kawa, veröffentlicht am 07. Oktober 2015

Brauch ich´s oder brauch ich´s nicht?

Die Antwort lautet "Nein". Denn Sie kommen tatsächlich um Facebook nicht mehr drum herum. 65 % der Facebook-Nutzer loggen sich täglich ein und schauen, was es Neues gibt. Damit sind es erneut mehr als im Vorjahr, Facebook ist also immer noch auf Wachstumskurs (968 Millionen, +17 % im Vergleich zum Vorjahr). Außerdem gibt es mittlerweile weltweit 40 Millionen KMUs, die eine Seite bei Facebook eingerichtet haben. Sie sollten sich also mit Facebook als Plattform und als Kommunikationskanal beschäftigen. Dabei ist die Intensität ganz unterschiedlich. Für Sie kann es sinnvoll sein, eine eigene Unternehmensseite einzurichten oder eine Anzeigenkampagne zu schalten. Vielleicht reicht es aber auch aus, wenn Sie das Netzwerk kennen und beobachten.

Erstmal umschauen

Für Deutschland werden keine konkreten Zahlen ausgewiesen, Experten schätzen aber, dass es hier rund 28 Millionen aktive Facebook-Nutzer gibt. Es ist also davon auszugehen, dass auch Ihr Kunde, Ihre Zielgruppe oder vielleicht auch Ihr größter Konkurrent bei Facebook unterwegs ist. Deshalb ist es sinnvoll, dass Sie sich entweder selbst bei Facebook anmelden oder sich mit einem Mitarbeiter zusammensetzen, der dort bereits angemeldet ist. Schauen Sie mal herum, wie Sie es auf einem Branchen-Event auch machen würden: Wer ist da? Wer "plaudert" mit wem? Wie präsentiert sich der Mitbewerber? Wirbt er gerade offensiv für seine Produkte? Geben Sie in die Suche Ihren eigenen Firmennamen ein und schauen Sie mal, was Sie dazu finden. Denn auch, wenn Sie noch keine Firmenseite bei Facebook erstellt haben, heißt es nicht, dass sie nicht vielleicht schon jemand angelegt hat. Das kann ein Mitarbeiter oder ein begeisterter Kunde gewesen sein. Wenn jemand auf Facebook angegeben hat, dass er in Ihrem Unternehmen zu Gast war, dann entsteht daraus automatisch ein so genannter Facebook-Ort. Hiermit können sich dann auch andere Nutzer verknüpfen und ihren Standort übermitteln. Wenn Sie unter Ihrem Firmennamen einen Ort finden, dann sollten Sie über das Einrichten einer eigenen Unternehmensseite nachdenken. Denn es ist definitiv besser, wenn die Befüllung einer solchen Seite mit Inhalten aus Ihrem Hause kommt und nicht irgendjemand anderes unter dem Mantel Ihrer Marke etwas verbreitet.

Die eigene Seite bei Facebook

Wer also mehr machen möchte, als sich nur bei Facebook aufzuhalten und zu beobachten, der richtet eine eigene, kostenlose Unternehmensseite ein. Hier gibt es für den Besucher Infos und aktuelle Neuigkeiten. Vorteil ist, dass Kunden oder Interessenten direkt mit Ihnen in Kontakt treten können. Fragen, Lob und Kritik können geäußert und auch direkt beantwortet werden. Natürlich kann es dabei auch negative Kommentare oder Beschwerden geben. Das sollte man als Chance sehen und nicht als Gefahr. Unzufriedene Kunden werden es sowieso äußern. Besser ist es also, wenn Sie von der Kritik wissen und sie bearbeiten können. Dann erzählt der Kunde später im Bekanntenkreis, wie zufrieden er mit Ihrem Beschwerdemanagement ist und nicht, wie er sich über Ihr Produkt geärgert hat. Dies zeigt aber auch, dass eine eigene Seite bei Facebook einer gewissen Pflege und Beobachtung bedarf. Wenn Sie eine Page einrichten, dann legen Sie auch gleich fest, wer sich darum kümmert. Das kann die Kommunikationsabteilung, das Marketing oder auch der Kundenservice sein. Den Praktikanten damit zu beauftragen, weil der ja noch jung ist und sich sowieso mit dem Internet auskennt, reicht hierbei nicht aus. Besonders bei negativer Resonanz ist dieser Aspekt wichtig, denn da kommt es vor Allem auf die richtige Tonalität an.

Mobile Nutzer abholen

Was spricht außerdem für eine Präsenz bei Facebook? Die rasant angestiegene mobile Nutzung des Internets und der sozialen Netzwerke. Egal ob Bushaltestelle, Wartezimmer oder Bahnfahrt: Wartezeit wird heute genutzt um schnell mit dem Smartphone ins Internet zu gehen. Mehr als 25 Millionen Deutsche surfen täglich mit mobilen Endgeräten im Internet. Dabei fällt ein großer Anteil der Nutzungsdauer sozialen Netzwerken zu. Hier informiert sich eine Vielzahl der User über neue Angebote, recherchiert über Produkte, liest Empfehlungen und bereitet Kaufentscheidungen vor. Es bietet sich also an da zu sein, wo sich der interessierte User sowieso aufhält und wo Austausch stattfindet. Genauso effektiv kann es sein, diese Nutzer mit einer interessanten Anzeige auf Facebook anzusprechen. Durch die Möglichkeiten, die Auslieferung der Anzeige über demografische Merkmale, Interessen und Gewohnheiten der User zu steuern, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, die Zielgruppe im richtigen Moment zu erreichen. Wir empfehlen Ihnen also, sich mit dem Thema Facebook zu beschäftigen und sich gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern zu informieren. Lesen Sie im nächsten Teil unserer Facebook-Serie was es beim Einrichten und Betreiben einer eigenen Unternehmensseite bei Facebook zu beachten gilt.

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Barbara Kawa

ist Online-Redakteurin und Social Media Managerin bei ams - Radio und MediaSolutions und beschäftigt sich mit allen Themen im und rund ums Web.