Die optimale Kinowerbung

Von Melanie Schwarz, veröffentlicht am 11. Dezember 2015

Wer seinen Marketing Mix mit Kinowerbung aufpeppen will, muss sich über eine Tatsache im Klaren sein: Spots, die im Lichtspieltheater über die Leinwand flimmern, sollten über einen bestimmten Unterhaltungswert verfügen, damit sie auch bei den Zuschauern ankommen.

Das Publikum will Entertainment, denn genau aus diesem einen Grund ist es ja hier. Doch kein Grund zur Panik. Es gibt eine ganze Reihe an spezialisierten Produktionsfirmen, die Ihnen bei der Realisierung Ihres Kinospots gerne unter die Arme greifen.

Also scheuen Sie sich nicht, ihre Hilfe in Anspruch zu nehmen, damit Ihre Werbung am Ende auch zündet.

Selbstverständlich steht Ihnen die Möglichkeit offen, günstige, selbst entworfene Standbilder im Kinosaal Ihres Vertrauens zu zeigen. Überlegen Sie sich diesen Schritt aber gut, im schlimmsten Fall laufen Sie dadurch Gefahr, im Vergleich zu den anderen Spots, erst recht aber zu den Trailern und zum Hauptfilm zu stark abzufallen.

Bedenken Sie auch die schiere Größe der Leinwand, die kleinste störende Details schonungslos offenbart. Das Gleiche gilt im Übrigen für Ihre Tonaufnahmen.

Nehmen Sie für die Produktion also ruhig den einen oder anderen Euro mehr in die Hand. Es lohnt sich.

Zeit für Gefühle

Falls Sie bereits Erfahrung mit der Realisierung von TV-Spots haben umso besser. Kinowerbung und Fernsehreklame folgen in weiten Teilen einem ähnlichen Muster, wobei die Kinofassung eines Spots in der Regel etwas länger ist.

Beide Werbeformen wirken auf zwei Sinne und damit sehr stark auf die Emotionen. Entsprechend umsichtig gilt es, bei der Auswahl der Schauspieler und Sprecher zu agieren, die bei Ihrem Spot mitwirken werden. Sie sollen schließlich zu Ihrem Produkt und den Vorlieben Ihrer Zielgruppe passen.

Identisch sind Kino- und TV-Reklame aber nicht. Zum einen ist die Buchung von Kinospots in aller Regel deutlich günstiger zu bewerkstelligen, zum anderen befindet sich Ihre Zielgruppe in einer völlig anderen Lebenslage.

Experten sprechen von einer so genannten Lean-Back-Situation des Publikums. Die Menschen im Saal sind entspannt und verfolgen ohne Ablenkung und mit immensem Interesse das Geschehen auf der Leinwand.

Ein perfektes Szenario, um noch mehr Gefühle zu transportieren und eine besonders starke emotionale Bindung zu schaffen.

Welcher Film passt zu meinem Spot?

Hier spielt vor allem die Filmauswahl eine große Rolle.

Sie vertreiben Produkte für die ganze Familie? Dann ist Ihr Spot im Vorfeld des aktuellen Disney-Streifens sicherlich gut platziert. Oder wollen Sie Ihren neuen Nagellack bekannter machen? In diesem Fall möchte ich Ihnen den aktuellen Liebesfilm wärmstens empfehlen. Und für den topmodernen Akkuschrauber ist der actiongeladene Blockbuster mit Vin Diesel sicher keine schlechte Wahl.

Natürlich sind auch Überlegungen zum richtigen Zeitpunkt der Ausstrahlung wichtig. Wann findet sich Ihre Zielgruppe denn bevorzugt im Lichtspielpalast ein? Nachmittags nach der Schule oder eher am Freitagabend vor der Disco?

Bedenken Sie auch, dass für bestimmte Produkte eigene gesetzliche Regelungen gelten. So darf Kinowerbung für Alkohol etwa niemals vor 18 Uhr laufen.

Ihre Spots landen im Übrigen wie die Filme auch zur Prüfung bei der FSK und dürfen anschließend nur vor Streifen laufen, die für die gleiche Personengruppen freigegeben wurden.

Wie möchte ich abrechnen?

Wer mit Kinowerbung den Verkaufserfolg sucht, kommt nicht umhin, verschiedene Buchungsformen unter die Lupe zu nehmen. Mehrere Modelle stehen zur Auswahl.

Eines davon nennt sich „Cinema Reloaded“. Hier erwerben Sie mit einem im Vorfeld festgelegten Budget eine fixe Kontaktzahl. Wie lange der Spot tatsächlich läuft, hängt also davon ab, wie viele Menschen tatsächlich zu den Vorstellungen erscheinen.

Eine weitere Variante ist die „Saalbuchung“, die sich wiederum in „GeoFocus“ und „FilmFocus“ splittet. Bei „GeoFocus“ entscheiden Sie sich für bestimmte Städte, gewünschte Kinocenter oder einzelne Säle.

Bei „FilmFocus“ lassen Sie Ihren Spot im Vorprogramm eines ausgewählten Streifens laufen, was sich vor allem bei Reklame für ein filmbezogenes Produkt anbietet.

Jenseits der Leinwand

Übrigens: Erfolgreiche Kinowerbung beschränkt sich nicht nur auf das Geschehen auf der Leinwand. Das gesamte Umfeld bietet ein wahres Füllhorn an Möglichkeiten zur Produktpräsentation. Der nahezu obligatorische Eisverkäufer kurz vor Filmstart ist nur ein Beispiel.

Weitere Chancen liegen bei gebrandeten Popcorntüten, Promo-Aktionen zur Verteilung von Gratisproben oder in der Platzierung des Logos auf Postern und Plakaten zum Film.

Fazit:

Gut gemachte Werbung im Kino ist echte Unterhaltung. Das Publikum wünscht Entertainment, also geben Sie Ihrer Zielgruppe, was sie möchte.

Die optimale Kinowerbung stellt aber einige Ansprüche an seine macher: Achten Sie deshalb darauf, dass Ihre Spots sauber und professionell umgesetzt werden. Etwaige Fehler stören auf einer riesigen Leinwand noch stärker als auf dem heimischen TV-Bildschirm. Setzen Sie dabei auf emotional aufgeladene Botschaften.

Das Lichtspieltheater ist nicht umsonst ein Ort der überwältigenden Gefühle.

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Melanie Schwarz

ist gelernte Kommunikationswirtin und arbeitete in Köln und Düsseldorf als Mediaplanerin in Mediagenturen. Es folgten leitende Funktionen im Bereich Mediaberatung u. a. in Wiesbaden bei Carat (Dentsu Aegis) als Unit Director. In OWL kamen Aufgaben als Key Account Managerin bei Bertelsmann, Anzeigenleiterin beim Delius Klasing Verlag und Verkaufs- und Projektleiterin im Medienunternehmen ams - Radio und MediaSolutions dazu.