Das Drehbuch – Grundgerüst eines jeden Films

Der Aufbau eines Drehbuch
Nach einiger Zeit wird jeder Drehbuchautor seinen eigenen Stil entwickelt haben. Das Aussehen der Skripte unterscheidet sich deshalb von Person zu Person. In den meisten Fällen gibt es aber dennoch viele Gemeinsamkeiten wiederzufinden:
- Szenen
Ein Drehbuch ist in verschiedene Szene und/oder Kapitel unterteilt. Abhängig vom Autor können diese Szenen sehr kurz oder aber auch sehr lang sein. Das beeinflusst natürlich die Anzahl der Szenen. Im Gegensatz zum Drehplan, der als Ablaufplan für einen Dreh dient, sind im Drehbuch die Szenen chronologisch geordnet. Also von der ersten bis letztlich zur finalen Szene.
- Story
Ohne Handlung kein Film. Die Geschichte muss zuvor geschrieben werden. Um daraus aber einen Film machen zu können, muss die Story in irgendeiner Form in das Drehbuch übertragen werden. Meist handelt es sich hier um szenische Beschreibungen in der Form von: “Person betritt den Raum und schaut fragend in die Runde”.
- Text
Die meisten Filme, besonders im Werbebereich, verfügen über einen Text. Dabei kann man unterscheiden zwischen Off-Sprecher und O-Ton. Je nach Umfang verfügen viele Drehbücher über eine Textspalte, damit immer der Zusammenhang zwischen Handlung, Bild und Text ersichtlich ist.
- Bild
Hier ist vieles denkbar. Manchmal bietet es sich an die Szenen in gescribbelter Form darzustellen, also kleine Zeichnungen anzufertigen und einzufügen. Wenn es sich nur um ein einziges oder zumindest um sehr wenige Sets handelt, wird hier auch oft mit beschreibendem Text gearbeitet. Neben diesen (fast immer) fixen Elementen, wird auch oft eine weitere Spalte für Anmerkungen jeglicher Art genutzt. Darin können Besonderheiten oder Schwerpunkte notiert werden. Eine weitere Möglichkeit ist der Vermerk von Einstellungen. Also Nahaufnahmen oder Totalen, Fahrten, Zooms und Schwenks. Dies hilft besonders den Kameraleuten und ein Stück weit auch den Cuttern bei der Fertigstellung.
Die Verwendung beim Dreh
Während des Filmdrehs kommt das Drehbuch nicht nur zur Orientierung zum Einsatz. Es ist für alle Beteiligten, besonders den Regisseur, die Anleitung zu dem entstehenden Film. Während der Konzeptionsphase müssen die Szenen logisch und durchdacht entworfen worden sein. Andernfalls können Anschlussfehler entstehen. Ein Darsteller hält eine Tasse in der linken Hand, in der nächsten Szene in der rechten Hand. Im schlimmsten Fall kann es sogar dazu führen, dass Übergänge zwischen Szenen fehlen und der Film unschlüssig wirkt. Nicht immer sind solche Fehler das Ende des Film. Manches kann unter Umständen im Schnitt hinterher noch ausgebessert werden. Aber halt eben nur manches. Deshalb ist unbedingt darauf zu achten ein präzises Drehbuch zu schreiben. Um Fehler zu vermeiden sollte deshalb auch immer mindestens eine weitere Person über den finalen Entwurf lesen.
Wann macht ein Drehbuch wirklich Sinn?
Ein Drehbuch erscheint immer dann sinnvoll, wenn die Handlungsabläufe komplexer sind. Um beispielsweise die Arbeit einer Maschine zu filmen, wird oftmals kein Drehbuch gebraucht, da der Ablauf vom Produktionsprozess abhängig ist. Es muss somit nur auf Übergänge und die richtigen Einstellungen geachtet werden. Sobald aber eine Handlung inszeniert wird und verschiedene Szenen vorhanden sind, kann auf ein Drehbuch nicht mehr verzichtet werden. Letztlich ist das Drehbuch die Anleitung und Absicherung für alle Beteiligten das Richtige zu tun. Auch der Auftraggeber sieht so genau was gefilmt wird und kann vor der Produktion aktiv in das Skript eingreifen. Wenn das Dokument sauber und präzise geschrieben ist, wird das Fehlerrisiko minimiert. Und letztlich muss genau das gewährleistet sein: eine perfekte Grundlage für den perfekten Film.
Text: Joscha Schulte
Foto: pexels.com / pixabay
