Corporate Sound: Vom Marken-Klang zur Marken-Identität

Von Melanie Schwarz, veröffentlicht am 31. August 2015

Wie Audio Branding funktioniert und aus welchen Bestandteilen sich Corporate Sound zusammensetzt, lesen Sie in diesem Blogartikel.

Wie klingt eine Marke?

Hören Sie mal rein! Können Sie dieses Audiologo nicht auch sofort der Bausparkasse LBS zuordnen, ohne vorher das dazugehörige Logo gesehen zu haben?

Sicher fallen Ihnen noch viele weitere Audiologos ein, die akustisch denselben Wiedererkennungswert haben.

Sie sind Beispiele dafür wie gut Audio Branding funktionieren kann. Visuelle und textliche Komponenten der Marke können durch Audio Branding erfolgreich erweitert werden und das Marken-Image abrunden.

Trotzdem wird Corporate Sound als Bestandteil der Corporate Identity oft unterschätzt. Völlig zu Unrecht.

Warum Audio Branding?

Wenden wir uns ganz konkret der Wirkungsweise von Audio Branding zu, um zu verdeutlichen, welche Vorteile es Ihrem Unternehmen oder Ihrer Marke bieten kann.

Denn auch wenn Sie vielleicht denken, dass Audio Branding nur für Global Players interessant und rentabel ist, kann es sich auch schon für mittelständische Unternehmen lohnen. Kundenbindung durch Emotion

Anders als visuelle Reize wirken akustische Reize unmittelbar und kommen bei den Kunden unmissverständlicher an. Text und Bild verlangen immer auch Interpretation, während Klänge und Musik ein Gefühl vermitteln.

Musik kann also sehr unmittelbar Emotionen auslösen, die wir dann automatisch mit der beworbenen Marke oder dem Produkt verbinden.

Allerdings sollte das Audiologo oder der Jingle auch zum Image der Marke passen, Geräusche beispielsweise sollten einen klaren Bezug erkennbar machen.
Nebenbei und doch in den Köpfen

Auch, wenn wir ein Audiologo oder einen Jingle bislang nur unterbewusst, aber bereits viele Jahre lang immer wieder gehört haben, kann unser Gehör ihn wiedererkennen und auch in akustisch anspruchsvoller Umgebung herausfiltern.

Das Phänomen des so genannten „Cocktailparty-Effekts“ umschreibt das ganz gut: Auch, wenn Sie sich in einem Raum mit Stimmengewirr mit nur einer Person unterhalten, kann ihr Gehör bewusst in andere Unterhaltungen ganz ich Ihrer Nähe „reinschalten“, oder sie ganz ausblenden.

Sagt allerdings jemand in Hörweite Ihren Namen, werden Sie sofort aufmerken. Bekanntes filtert unser Hörsinn also automatisch schneller und wir nehmen es wahr.

Das Radio als Parallelmedium funktioniert auf dieselbe Weise. Ein Audiologo am Anfang oder dem Ende eines Spots ist sehr aufmerksamkeitsstark und die Hörer können den Spot sofort der bereits akustisch bekannten Marke zuordnen.
Vielfältigkeit der Nutzung

Corporate Sound ist allerdings nicht nur auf das Radio als Medium begrenzt, ein weiterer Grund also, warum es zunehmend Beachtung bei Marketingentscheidern findet.

Akustische Markenführung kann überall dort stattfinden, wo Ton vorhanden ist und wo sie potenzielle Kunden erreichen: Über Medien wie Radio, TV oder im Internet beispielsweise.

Aber auch als Element von Telefonansagen wie Warteschleifen oder Anrufbeantworter-Ansagen oder in Unternehmenspräsentationen oder bei Veranstaltungen kann Corporate Sound zum Einsatz kommen.

Je nachdem, welche Elemente des Audio Branding für Ihr Unternehmen in Frage kommen, können Sie sich also auch mit geringerem finanziellen Aufwand ein Corporate Sound Element kreieren lassen, das sich dann vielfältig einsetzen lässt und auf unterschiedlichste Weise für Ihr Unternehmen wirbt.

Elemente des Audio Branding

Ihr Unternehmen hörbar zu machen ist ein Unterfangen, das sie kaum alleine angehen können.

Eine Audio-Agentur, deren Mitarbeiter das nötige Know How besitzen, kann Sie fachmännisch im Bereich Corporate Sound beraten.

Damit Sie sich ein Bild davon machen können, aus welchen Elementen sich Audio Branding zusammensetzt, haben wir hier einige Varianten mit gängigen Beispielen für Sie: Audiologo

Das Audiologo steht häufig in Verbindung mit dem visuellen Logo der Marke oder des Unternehmens und kann sowohl aus Musik, Sprache, einem oder mehreren Geräuschen oder einer beliebigen Kombination dieser Elemente bestehen. Merkmale: Es sollte sehr kurz und leicht zu merken sein.

Beispiel: Telekom Jingle

Ein Jingle ist eine kleine komponierte Melodie mit eingesungenem Text, der einen Werbeslogan oder die zentrale Markenbotschaft enthält. Merkmale: Sobald ein Jingle den Hörern ein Begriff ist, funktioniert er auch ohne den gesungenen Text. Allerdings ist ein Jingle immer länger als ein Audiologo und melodisch.

Beispiel: Sparkasse Markenstimme

Ein Unternehmen verknüpft sein Image mit einer markanten Stimme eines Sprechers oder einer Sprecherin. Sobald Kunden die Stimme hören, denken sie automatisch an das Unternehmen oder eben die Marke. Merkmale: Die Stimme kommt exklusiv und konsequent über mehrere Jahre hinweg zum Einsatz.

Beispiel: IKEA- Sprecher Ola Jannhov Markenlied (Corporate Song)

Entweder eine bereits weithin bekannte Fremdkomposition, die nicht speziell für das Unternehmen geschaffen wurde oder ein eigens für das Unternehmen komponiertes, an der akustischen Identität ausgerichtetes Lied, das dann auch in Werbespots in verkürzter Form eingesetzt wird.

Beispiel: Zott Sahnejoghurt

Fazit

Ein Logo ist ein Muss. Eine Webseite ebenso. Demgegenüber kann ein Unternehmen wunderbar ohne Corporate Sound auskommen, er ist lediglich ein “Kann”.

Allerdingsein sehr starkes “Kann”: Wer auf den Markenklang verzichtet, verschenkt enormes Potenzial und die Möglichkeit, die Persönlichkeit seines Unternehmens “rund zu machen”.

Und genau dieses geschmeidige Auftreten einzelner Unternehmen ist es , das Authentizität vermittelt und beim Kunden ankommt.

Dies und die Möglichkeit, die Kunden auf mehreren Ebenen anzusprechen sind schon recht schlagende Argumente dafür, auch auf die akustische Komponente der Corporate Identity zu setzen.

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Melanie Schwarz

ist gelernte Kommunikationswirtin und arbeitete in Köln und Düsseldorf als Mediaplanerin in Mediagenturen. Es folgten leitende Funktionen im Bereich Mediaberatung u. a. in Wiesbaden bei Carat (Dentsu Aegis) als Unit Director. In OWL kamen Aufgaben als Key Account Managerin bei Bertelsmann, Anzeigenleiterin beim Delius Klasing Verlag und Verkaufs- und Projektleiterin im Medienunternehmen ams - Radio und MediaSolutions dazu.