Aufgepasst - jetzt kommt die Generation Alpha

Wer ist die Generation Alpha?
Die Generation Alpha umschließt alle zwischen 2010 und 2025 geborenen Menschen. Das heißt, die Ältesten von ihnen gehen gerade in die Grundschule und ein Großteil ist noch nicht geboren, noch nicht mal in der Planung wahrscheinlich. Trotzdem wird schon jetzt ein Augenmerk auf diese Altersklasse gelegt und es werden ihr Charakteristika zugeordnet, die sich erst in den kommenden Jahren bewahrheiten werden. Oder auch nicht. Zum Beispiel wird der Generation Alpha bereits jetzt eine starke technische Affinität genau wie ein Fokus auf Nachhaltigkeit nachgesagt. Und das ist ja auch ziemlich naheliegend.
Es ist die erste Generation, die komplett nach der Jahrtausendwende geboren wurde und wird. Das findet sich auch in meinem Alltag wieder mit so banalen Fragen wie: Soll ich meiner Tochter überhaupt noch einen CD-Player erklären? Schließlich besitzen wir selbst gar keinen mehr. Oder auch für mich zurzeit noch unvorstellbaren Fragen wie: Wird sie noch einen Führerschein machen so wie wir oder fahren die Autos dann selbst?
Es ist auch die erste Generation, für deren Eltern Smartphones, Internet und das Social Web eine Selbstverständlichkeit und kein Neuland sind. Und um nochmal auf Corona zurückzukommen: Immerhin wird es wohl auch die erste Generation sein, für die Distanzlernen und Unterricht über Online-Plattformen alltäglich sein wird. Das war's dann wohl mit schulfrei bei Schneechaos…
Mediennutzung der 6-13 Jährigen
Aber schauen wir uns die Generation Alpha mit Hilfe der aktuellen KIM-Studie 2020 (KIM steht für Kindheit, Internet, Medien), für die über 1.200 deutschsprachige Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren und ihre Erziehungspersonen befragt wurden, genauer an:
So gut wie alle Haushalte, in denen die Kinder leben, sind mit Smartphone, Computer oder Laptop, Internet und Fernseher ausgestattet. Über 80 Prozent besitzen ein Radiogerät und immerhin noch fast die Hälfte auch ein Tablet.
50 Prozent der Kinder haben sogar ein eigenes Smartphone oder Handy und die Altersgruppe der 12- bis 13-Jährigen gibt hierbei an, dass sie sich überwiegend alleine im Internet bewegt und auch die Smartphone-Nutzung nicht im Beisein der Eltern stattfindet. Dabei liegt der Fokus ganz klar darauf, Nachrichten zu verschicken und zu bekommen.
Womit die Generation Alpha aufwächst
Das selbstverständliche Aufwachsen mit dem Internet zeichnet die Generation Alpha also aus, die Technikaffinität ist hoch, weil auch sie selbstverständlich im Alltag vorkommt. Schon in der Altersgruppe der 6- bis 7-Jährigen nutzen rund ein Drittel das Internet, wie die KIM-Studie herausfand. Mit zunehmendem Alter wird auch das mehr – die 12- bis 13-Jährigen sind nahezu alle (97 Prozent) Internetnutzer. Damit geht einher, dass diese Dinge keine Besonderheit mehr sind und wahrscheinlich auch so eingesetzt werden: Technik da, wo sie Usinnvoll ist und Dinge oder Abläufe erleichtert. Und gleichzeitig eine Abgrenzung an den Stellen, an denen Technologie heutzutage von uns manchmal eher durch den "Wow, das geht?"-Effekt eingesetzt wird und nicht durch Berechtigung.
Die Kinder wachsen zudem mit dem Thema "Klimawandel" auf und auch innerhalb einer Elterngeneration, die sich viel mehr mit den Aspekten Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung befasst. Auch diese Dinge machen sich also als Charakteristikum der Generation bemerkbar und werden sie selbstverständlich begleiten.
Worauf Marketer jetzt schauen
Schon jetzt werfen Marketer ihre Blicke auf die neue Generation Alpha, auch wenn die Kinder selbst als Käufer und Käuferinnen noch nicht in Frage kommen. Als indirekte Zielgruppe aber sehr wohl. Nachhaltiges genauso wie smartes Spielzeug, Lern-Apps oder Smartspeaker sind sicher nur einige der naheliegenden Produkte. Aber wohin die Reise wirklich geht, werden wir wohl erst in einigen Jahren wissen. Und trotzdem ist es aus Marketingsicht sinnvoll dranzubleiben und auch diese Generation, wie schon ihre Vorgänger-Generation Z, verstehen zu lernen und auf ihre Bedürfnisse einzugehen, um so Kampagnen und Produkte im richtigen Umfeld und mit der passenden Ansprache zu platzieren.
Denn schließlich weiß auch eine Zweijährige heute schon längst, wie man scrollt und swiped und dass man sich beim Videotelefonat lustige Tierköpfe aufsetzen kann. Aber zum Glück weiß sie eben auch, wie man Puzzle macht, Sandburgen baut und sogar, dass es Fotos auch eingeklebt in echten Büchern gibt.